Hindenburg-Kaserne (Augsburg)
Deutsches Reich Bayern Hindenburg-Kaserne (bis 1933 Artillerie-Kaserne) | |||
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Ansicht der Artillerie-Kaserne an der Gögginger Straße | |||
Land | Deutschland | ||
Heute | seit 1945 Zivil genutzt | ||
Gemeinde | Augsburg | ||
Koordinaten: | 48° 21′ 23″ N, 10° 53′ 15″ O | ||
Eröffnet | 1869 | ||
Alte Kasernennamen | |||
1869–1933; seit 1933 | Artillerie-Kaserne | ||
Ehemals stationierte Truppenteile | |||
4. Feldartillerie-Regiment „König“ | |||
Lage der Hindenburg-Kaserne (bis 1933 Artillerie-Kaserne) in Bayern |
Die Hindenburg-Kaserne (ehemals Artillerie-Kaserne) war eine Kaserne im Augsburger Stadtteil Antonsviertel. Ihr noch verbliebener Nordflügel steht unter Denkmalschutz und diente bis 2017 als Asylbewerberheim. Das Gebäude befindet sich im Besitz des Bundeslandes Bayern und steht seit Jahren leer.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1869 wurde das Gebäude an der Gögginger Straße als dreiflügliger Bau mit Backsteinfassade erbaut. Es diente zunächst zur Unterbringung des 4. Feldartillerie-Regiments „König“. Das Gebäude wurde 1872 erweitert, um den Bedürfnissen der Bayerischen Armee zu genügen. In den 1930er Jahren wurde die Artillerie-Kaserne nach Paul von Hindenburg in „Hindenburg-Kaserne“ umbenannt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne aufgrund der großen Wohnungsnot als Flüchtlings- und Notunterkunft genutzt. Des Weiteren beherbergte sie verschiedene Behörden und städtische Ämter und trug zeitweise die Bezeichnung „Städtisches Verwaltungsgebäude“.
Seit den 1980er Jahren dienen die Gebäude als Asylbewerberheim. Im Zuge des Neubaus des Polizeipräsidiums Schwaben im Jahr 1992 wurden große Teile der Anlage, mit Ausnahme des Nordflügels, trotz Eintrags in die bayerische Denkmalliste, abgebrochen. Seither befindet sich der Eingang zu der „Gemeinschaftsunterkunft“ in der Calmbergstraße 2a. Seit 2010 fordern Parteien und Flüchtlingsorganisationen die Schließung der Kaserne aufgrund der, ihrer Meinung nach, katastrophalen Zustände.[1][2][3] Im Jahr 2014 wurde die Unterkunft von der Wiener Investigativ- und Datenjournalismusplattform Dossier als „schlimmstes Asylbewerberheim Bayerns“ bezeichnet.[4] Die Schließung wurde von der Regierung in Schwaben immer wieder verschoben.[5] Im März 2017 schloss die Regierung von Schwaben die Unterkunft schließlich.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gertrud Seyboth: Augsburg – Wandlungen einer Stadt. Presse-Druck- und Verlags-GmbH, Augsburg 1978, S. 120 und 121.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Calmbergstraße: „Macht das Ding zu“ in: daz-augsburg.de vom 24. Juni 2010.
- ↑ Die Unerwünschten: Ein Besuch bei Flüchtlingen in Augsburg in: cendt.de vom 13. März 2013
- ↑ Asylheim Calmbergstraße Schließung gefordert in: augsburg.tv vom 17. Januar 2014 ( vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Leben im letzten Loch in: sueddeutsche.de vom 16. Januar 2014.
- ↑ Miserable Aussichten in: augsburger-allgemeine.de vom 27. August 2015.
- ↑ Augsburger Allgemeine: Umstrittene Asylunterkunft in der Calmbergstraße wird geschlossen. In: Augsburger Allgemeine. (augsburger-allgemeine.de [abgerufen am 14. März 2017]).